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Ahrtal: Frustrierte Fluthelfer packen zusammen – „Ich wollte einfach nur helfen“

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Ahrtal: Frustrierte Fluthelfer packen zusammen – „Ich wollte einfach nur helfen“

Als die Flut das Ahrtal überschwemmte, zögerte Matthias Lange nicht lange. Er packte Bagger und Radlader auf einen LKW und fuhr los. „Ich habe keine Beziehung in die Region. Ich wollte einfach nur helfen“, sagt er. Doch diese Hilfsbereitschaft ist mittlerweile in Frust umgeschlagen.Lange ist wütend, auf die Behörden, auf die Bürokratie trotz der Katastrophe. „Wir haben hier einen Katastrophenfall. Wir haben Katastrophenpläne. Das alles hat völlig versagt“, schimpft er gegenüber der „Rheinischen Post“.Helfer im Ahrtal wütend – noch immer ist unklar, ob sie Betriebskosten erstattet bekommenAuf der Mülldeponie in Dernau fehlen beispielsweise die LKW, die den Müll abtransportieren. Bagger und Radlader stehen so unnötig herum und warten. Anderswo warten hingegen Laster, weil es zu wenig Bagger gibt. „Was hier fehlt, ist eine vernünftige Organisation“, ärgert sich Lange. Eine Koordination gebe es nicht.Wenn es diese gibt, ist sie zudem mit bürokratischen Hindernissen gespickt. Das THW soll die Bundeswehr mit der Dieselversorgung ablösen, verfügt aber nicht über große Tanklastwagen. „Auch sie wollen helfen, sind aber an ihre Befehlskette gebunden.“
 Auch die Ablösung funktionierender privater Verpflegungsstationen durch das DRK sorgt für Verstimmung. Während erstere fast rund um die Uhr arbeiteten, soll die Essensausgabe nun von 12.00 bis 14.30 Uhr erfolgen, danach bleibt die Küche kalt. Zudem verlieren Helfer und Anwohner so ihren Treffpunkt.Die Konsequenz: Die Helfer packen zusammen. „Noch immer gibt es kein Signal, dass wir wenigstens die Betriebskosten erstattet bekommen“, berichtet Lange und nennt ein Beispiel für unnötige Bürokratie. „Entsteht ein Schaden am Fahrzeug, müssen wir nachweisen, dass es vor Ort passiert ist. Wer kann das schon?““Ich kann es mir einfach nicht leisten, wenn ich auf den Kosten sitzenbleibe“Vor einer Woche seien noch weit mehr Menschen im Ahrtal gewesen. Auch Lange gehört zu denen, die gehen – obwohl er weiß, dass die Menschen noch immer Hilfe brauchen. „Ich würde gerne länger vor Ort bleiben. Hier ist noch so viel zu tun. Über Monate, wenn nicht Jahre.“ Doch finanzielle Zwänge vertreiben den Betreiber eines Steinbruch- und Sägebetriebs in Sprockhövel.“Ich kann es mir einfach nicht leisten, wenn ich auf den Kosten sitzenbleibe“, sagt Lange, der seinen Bagger bereits verladen hat. Leicht fällt es ihm nicht. Als er das Danke-Schild sieht, das jemand an seinem Bagger befestigt hat, ringt er um Fassung.Weitere News:Mit einem Youtube-Video hat ein Berliner Berufsschullehrer heftige Kritik ausgelöst. Er verwendete darin die Formulierung „Impfung macht frei“, die an das zynische „Arbeit macht frei“ aus der Nazi-Zeit angelehnt ist. Nun hat der Lehrer wegen Verharmlosung des Holocaust seinen Job verloren und wurde angezeigt.Die 3G-Regel ist gestern deutschlandweit in Kraft getreten. Da ähnliche Regeln bereits in anderen europäischen Ländern gelten, lohnt sich ein Blick dorthin – was wird jetzt auf Deutschland zukommen? 


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