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Wirecard: Junge Bankerin sah den Betrug schon 2016 – und wurde ausgelacht

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Wirecard: Junge Bankerin sah den Betrug schon 2016 – und wurde ausgelacht

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Eine junge Mitarbeiterin der Bundesbank hatte schon im Februar 2016 in einer vertraulichen Analyse das Betrugssystem des Finanzdienstleisters Wirecard durchschaut und ihre Vorgesetzten informiert – die ignorierten sie jedoch. Das ist eines der Resultate aus der Sitzung des parlamentarischen Wirecard-Untersuchungsausschusses vom Donnerstag, in dem die Mitarbeiterin namens Franziska Folter als Zeugin vorgeladen war.
Die damals 26-Jährige hatte ein siebenseitiges Papier verfasst, das sich auf die Berichterstattung der Finanzzeitung „Financial Times“ stützte. In dem Dokument warf Folter bereits vier Jahre vor dem Zusammenbruch von Wirecard kritische Fragen auf. „Was sind die in der Bilanz ausgewiesenen 670 Mio. EUR immaterielle Vermögenswerte tatsächlich wert?“, zitierte die „Berliner Zeitung“, der die Analyse vorliegt, am Freitag. „Warum passen Angaben in Singapur eingereichter Berichte nicht zu den Angaben im in Deutschland eingereichten Konzernbericht? Warum werden Millionen für strauchelnde asiatische Unternehmen ausgegeben? Warum bezahlt Wirecard Monate vor Vertragsschluss freizügig hohe Summen im Zusammenhang mit Unternehmenserwerben?“
Und dann versandet das PapierFolter schickte das Papier an ihre Vorgesetzten – wo es dann keine Beachtung fand. „Ich gehe davon aus, dass das Papier in der Hierarchie weitergegeben wurde“, konnte Folter im Untersuchungsausschuss lediglich antworten. Man habe sich intern mit der Börsenaufsicht Bafin ausgetauscht, ergänzte sie noch.
Besonders pikant: In dem Papier schlug Folter auch vor, die Behörden sollten sich nicht nur Wirecard ansehen, sondern auch die Konzernmutter und die anderen Tochtergesellschaften, in deren Bilanzen die Fake-Zahlungen aus Asien leichter zu entdecken gewesen wären. Generell sei Wirecard von der Bundesbank als kleines Finanzinstitut betrachtet worden und nicht als weltweit aktiver Technik-Konzern, sagte Folter am Donnerstag. Dementsprechend sei dann der Aufwand bei der Überwachung ausgefallen.
Die Wirecard AG hatte im Juni 2020 Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt und daraufhin Insolvenz angemeldet. Insgesamt könnte es nach Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft um mehr als drei Milliarden Euro gehen. Weil der Bilanzskandal jahrelang unentdeckt blieb, steht unter anderem die Bafin in der Kritik. Der frühere Bafin-Chef Felix Hufeld nahm seinen Hut. Außerdem ist die Bafin ins Visier der Staatsanwaltschaft Frankfurt geraten.
„House of Wirecard“ „Die Dame von der Bundesbank wollte die Wirecard Bank etwas foltern und hatte ein umfangreiches Dossier zum House of Wirecard erstellt“, sagte Linke-Finanzexperte Fabio De Masi der „Berliner Zeitung“. „Aber bei der Finanzaufsicht Bafin wurde sie ausgebremst!“
Vier weitere Jahre konnte sich der Finanzdienstleister aus dem Münchner Vorort Aschheim dadurch noch sicher fühlen. „Die Deutsche Bundesbank zickt herum wegen der fachlichen Kompetenz im Kreditgeschäft“, schrieb Wirecard-Vorstand Rainer Wexeler in einer internen Mail vom September 2017. „Die Ausarbeitung hat Frau Folter gemacht, die kleine Maus.“ Die Bafin-Manager teilten die Ansichten der jungen Mitarbeiterin nicht, ergänzte er zufrieden.
Wexeler war am Donnerstag ebenfalls im Untersuchungsausschuss vorgeladen – und gab zu seiner Verteidigung unter anderem an, der stechende Blick von Wirecard-Chef Markus Braun habe ihn eingeschüchtert. Braun sitzt in Untersuchungshaft, gegen Wexeler ermittelt die Staatsanwaltschaft. 

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