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Osterurlaub: Mehrere Bundesländer schüren Hoffnung – ein Datum macht Probleme
Vor allem im Norden: Mehrere Bundesländer wollen Osterurlaub ermöglichen – doch ein Datum macht Probleme
Wie schon 2020 droht Urlaub zu Ostern auch ein Jahr später auszufallen. Doch einige Bundesländer schüren Hoffnung und wollen den Osterurlaub ermöglichen. Vor allem im Norden werden große Pläne geschmiedet. Probleme macht vor allem ein Datum.
Im Norden Deutschlands ist möglicher Osterurlaub noch nicht abgehakt. Dort soll der Wiederaufschwung des Tourismus beginnen. Bernd Buchholz (FDP), Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, setzt dabei auf mehrere Säulen. Mit Corona-Impfungen, strengen Hygienekonzepte und Schnelltests will er den Tourismus im Land „wieder in die Erfolgsspur zurückzubringen“.“Buchungen werden massiv anspringen“Noch sei die Nachfrage zwar extrem zurückhaltend. Er erwarte aber, „dass die Buchungen massiv anspringen werden“, sagte Buchholz am Mittwoch. Er ist nicht der erste Politiker des Landes, der Optimismus äußert: Auch Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte sich rund um die Bund-Länder-Beratungen in der vergangenen Woche positiv geäußert.“Wenn sich die Situation nicht dramatisch verändert, gehe ich davon aus, dass wir Hotels in Schleswig-Holstein über Ostern öffnen“, sagte Günther der „Rheinischen Post“ (Montag). „Warum sollen die Menschen an Ostern nicht in Hotels und Ferienwohnungen sein können – unter der Voraussetzung eines aktuellen Negativ-Tests und einer Nachverfolgung über Apps.“
Im Gegensatz zu Oktober gebe es jetzt genug verfügbare Schnelltests. Günther betonte, „Lösungen in diesem Bereich zu finden ist auch ein Gebot des Respekts der Branche und den Menschen gegenüber, die dort arbeiten. Die Scheu vor innerdeutschem Reiseverkehr kann ich angesichts der derzeit moderaten Inzidenzwerte nicht nachvollziehen.“ Surftipp: Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online Wenn Schleswig-Holstein öffnet, zieht dann Mecklenburg-Vorpommern nach?Öffnet Schleswig-Holstein seine Grenzen für Urlauber, könnte das auch Signalwirkung für den Nachbarn Mecklenburg-Vorpommern haben. Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Landestourismusverbands Mecklenburg-Vorpommern, schlug bereits vor zusammen mit Schleswig-Holstein einen eigenständigen norddeutschen Weg im Tourismus zu beschreiten, der von wissenschaftlichen Erkenntnisse begleitet wird.Auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sagt, dass sie weiterhin das Ziel habe, dass zu Ostern auch Hotels und Pensionen im Land wieder für Gäste öffnen dürfen. Dann solle der Branche ein Neustart ermöglicht werden.
Etwas vorsichtiger äußert sich Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (CDU). Auch wenn er „noch keine verlässliche Antwort geben“ könne, würde es ihn sehr freuen „wenn ein Osterurlaub unter spürbaren Einschränkungen auch auf unseren Ostfriesischen Inseln möglich sein würde“, sagte er der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. In Frage kämen vor allem die Öffnung von Hotels und Ferienwohnungen.Dabei baut Weil darauf, „dass wir bis zum 22. März deutlich mehr darüber wissen, was wir durch neue Testkonzepte zusätzlich möglich machen können“. Doch genau in diesem Datum, an dem die nächste Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel stattfinden soll, liegt auch ein großes Problem. Surftipp: Alle Neuigkeiten zur Corona-Impfung finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online Ferienwohnungen mit Selbstversorgung, Campingplätze und CaravanstellplätzeWeniger als zwei Wochen später ist bereits Ostern, die Zeit zwischen Bund-Länder-Beratungen und möglichen Vorbereitungen und Buchungen ist knapp. Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) dringt deshalb auf eine schnellere Entscheidung zur Öffnung. Sie plädiert dafür, Ferienangebote mit „sehr geringen Ansteckungsmöglichkeiten mit Hygienekonzept rechtzeitig vor Ostern wieder zuzulassen“. Dazu gehörten ihrer Ansicht nach Ferienwohnungen mit Selbstversorgung, Campingplätze und Caravanstellplätze.
Eine solche Entscheidung könne nicht erst bei den nächsten Bund-Länder-Beratungen kurz vor Beginn der Ferien erfolgen. Es sei nicht hinzunehmen, dass derartige Festlegungen bislang nicht getroffen worden seien. „In vier Wochen ist Ostern: Statt klare Verabredungen zu den Ferien zu treffen, ist nichts geregelt“.Söder mahnt: „Zum Thema Ostern kann man keine seriöse Aussage treffen“Auch der Mecklenburger Woitendorf kritisiert, dass „Tourismus am Ende der Nahrungskette“ stehe und „vollkommen im Ungefähren“ gelassen werde. Lars Schwarz, Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände, schlägt in dieselbe Kerbe. „Eine klare Perspektive ist wieder vertagt worden“, moniert er mit Blick auf die vergangenen Beratungen von Bund und Ländern.Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mahnte hingegen zur Vorsicht. „Fakt ist: Zum Thema Ostern kann man keine seriöse Aussage treffen“, sagte er am Freitag im bayerischen Landtag. Aus seiner Sicht seien sowohl ein „entspanntes Ostern“ als auch ein „großer Osterlockdown“ nicht auszuschließen.Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) zeigte sich ebenfalls „sehr skeptisch“ bezüglich Osterurlaub. Er rechne eher später mit Lockerungen beim Thema Reisen. „Ich gehe davon aus, dass wir ab Pfingsten über Reisen und Freizeit deutlich entspannter reden können“, sagte er am vergangenen Freitag.Weitere Nachrichten zum Thema Urlaub 2021
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sh/dpa, AFP