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Löws Plan zerschellt an Frankreich doch verzweifeln müssen wir noch nicht

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Löws Plan zerschellt an Frankreich doch verzweifeln müssen wir noch nicht

Erkenntnisse der Pleite gegen Frankreich: Löws Plan zerschellt, doch verzweifeln müssen wir noch nicht

Die deutsche Nationalmannschaft verliert ihr EM-Auftaktspiel in München mit 0:1 (0:1) gegen Frankreich, Mats Hummels unterläuft ein Eigentor. Joachim Löws Idee mit Joshua Kimmich zerschellt, doch das DFB-Team enttäuscht auch nicht. Erkenntnisse der Niederlage.

Es war der erwartete Zug an der Taktiktafel. Bundestrainer Joachim Löw wählte beim EM-Auftakt der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich die zuletzt erprobte Dreierkette, er beließ Joshua Kimmich auf der rechten (Halbfeld-)Seite und hatte einen Plan: zusätzliche defensive Stabilität durch den Bayern-Beißer, zugleich offensive Impulse über die Flügel, weil die Franzosen dafür bekannt sind, das Zentrum zu verdichten. Nicht nur in dieser Disziplin sind sie Meister ihres Fachs; Weltmeister halt.Und dann pfiff der Schiedsrichter an, und natürlich nivellierte sich jede hübsche Theorie. Frankreich gewann nicht unverdient 1:0 (1:0), trotzdem gibt es deutsche Hoffnung. Drei Lehren aus der Münchner Arena. 1. Löws Plan zerschellt, weil Kimmich kein Faktor istKimmich und sein Pendant Robin Gosens auf der linken Bahn standen hoch, mutig, couragiert, gerade in der Anfangsphase – aber das nützte wenig, obwohl die Franzosen keinesfalls glänzend auftraten. Die Mitte war dicht, und Deutschland fehlte die Tiefe sowie der klare Ansatz über Außen, um Löws Ideen auf den Platz zu bringen. Vor allem fehlte in allerletzter Konsequenz das Überraschungsmoment und auch die Präzision (inklusive lausiger Standards, durchweg).Toni Kroos und Ilkay Gündogan agierten im Zentrum aggressiv, Kroos verblüffte mit bissiger Attitüde im Gegenpressing. Allerdings vermochten sie es zu selten, das Spiel nach Ballgewinnen aufzuziehen, was wiederum an der Statik und Staffelung der DFB-Elf lag – ohne echten Zielspieler in der Spitze, wo Serge Gnabry, Thomas Müller und Kai Havertz viel, aber ineffizient rochierten, Müller kein rechter Faktor wurde und Havertz schläfrig wirkte.

Außen kamen Gosens und Kimmich fast nie durch, gerade Letzterer rieb sich auf, gewohnt emotional, ohne der Faktor zu werden, den Löws Machtplan als obligat erkoren hatte. Kimmichs Flanken landeten allzuoft an französischen Abwehrbeinen oder -köpfen. Spielkontrolle und optische Überlegenheit führte allenfalls zu statistischen Vorteilen, Gnabry vergab die einzige hochkarätige Gelegenheit (54.). Entsprechend bemängelte Löw im ZDF die „Durchschlagskraft im letzten Drittel“. Gosens formulierte es arttypisch: „Dass wir nicht 100 Torchancen haben gegen Frankreich, ist doch klar. Wir haben uns leider nicht belohnt, das kotzt mich ein bisschen an.“
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2. Deutschland kann mit dem Weltmeister mithaltenLöw hatte läuferisches Engagement gefordert und die Defensivarbeit als „Maß aller Dinge“ bezeichnet. Der Aufgabenkatalog: große Räume vermeiden, Kylian Mbappé und Karim Benzema nach Möglichkeit doppeln, den „Schleicher“ (Löw) namens Antoine Griezmann bewachen, dazu Paul Pogba, den Strippenzieher dahinter, in seinen kreativen Phasen hemmen. Es gelang, so gut es gegen die französischen Individualisten gelingen konnte.Benzema wurde von Antonio Rüdiger gleich zu Beginn so kompromisslos abgeräumt, dass dieser verwirrt um Schiedsrichter-Gnade flehte. Kroos biss sich in ein Duell mit Mbappé, da jubilierten die 14.000 Fans, die sich zu einer Masse verdichteten, die eher an 40.000 erinnerte. Vor Anpfiff hatte Neuer von der „puren Freude“ gesprochen, „wir brauchen diese Atmosphäre“, und die Atmosphäre versuchte ihr Bestes.

Als es ernst wurde, wurde Deutschland gnadenlos bestraft, beispielhaft exerziert beim Treffer des Abends, dem Eigentor von Mats Hummels (20.). Der Fehler begann im Zentrum, wo Zugriff fehlte. Drei Mann eskortierten Pogba, der auf die völlig verwaiste Seite verlagerte, zeitgleich rückte Kimmich ein, wodurch er Bayern-Kollege Lucas Hernandez die Flanke öffnete. Querpass in den Strafraum, Hummels als unglückseliges Glied der Fehlerkette.“Ich kann der Mannschaft kämpferisch keinen Vorwurf machen“, sagte Löw und hatte Recht. Deutschland war nicht schlechter, aber Frankreich eindeutig cleverer. „Ein Punkt wäre verdient gewesen“, sagte Kimmich, „wir haben das Niveau, um mit den Top-Teams mitzuhalten“.Das nämlich war nach Monaten voller Hänger, dem 0:6 von Spanien und dem 1:2 gegen Nordmazedonien sowie schwer zu lesenden Tests gegen Dänemark (1:1) und Lettland (7:1) die erfreuliche Erkenntnis: Die DFB-Elf war dem Weltmeister ebenbürtig. Und unter günstigen Umständen reicht ein Sieg im dritten Gruppenspiel gegen Ungarn fürs Achtelfinale. Verloren ist noch nichts.

3. Was Frankreich offensiv macht, ist um Längen gefährlicherWas freilich schon auffiel: Offensiv veranstaltete Frankreich nicht mehr als nötig, dennoch war der Vortrag um Längen gefährlicher als beim DFB-Team. Überwand Didier Deschamps Mannschaft das Mittelfeld-Pressing und überspielte die Linien, resultierte ständig Gefahr vor Neuers Gehäuse.Der Keeper parierte Mbappés Schuss (17.), ehe Hummels das verkehrte Netz anvisierte. Später traf Adrien Rabiot den Außenpfosten (54.), Mbappés herausragendes Tor gegen drei staunende Deutsche (66.) galt genau wie Benzemas Treffer (85.) wegen Abseits nicht.Zwischendurch setzte Hummels im spektakulär unfairen Sprintduell gegen den Pfeil Mbappé (77.) eine nicht minder spektakuläre Grätsche an. Löw brachte Leroy Sané, Timo Werner, Kevin Volland und schickte Rüdiger in den Sturm – vergebens. Und wieder klang das Ächzen der 14.000 eher wie ein desillusionierter Seufzer von 40.000. Am Samstag gegen Portugal werden sie wiederkehren.

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